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Lockout-Tagout (LOTO) Systeme

In fast jedem Unternehmen fallen regelmäßig Wartungen, Inspektionen oder Reinigungen von Maschinen und Geräten an. Lockout-Tagout-Systeme (auch bekannt als LOTO) schützen Ihre Mitarbeiter während dieser Tätigkeiten und verhindern eine versehentliche Einschaltung der Energiequelle.

  • Verriegelungen für elektrische Anlagen
  • Kabel- und Ventil-Verriegelungen
  • Verschiedene Lockout-Schlösser und Schließbügel
  • Wartungsanhänger und Lockout-Etiketten
  • Lockout-Stationen und Zubehör

Lockout-Tagout wird in vielen Branchen benötigt und ist weltweit als beste Sicherheitspraxis anerkannt. Es ist eine effektive und geplante Sicherheitsmaßnahme zur Verriegelung und Kennzeichnung von mechanischen und elektrischen Gefahrenquellen wie z. B. Ventile, Kugelhähne, Schutzschalter und Sicherungen.

Was ist Lockout-Tagout?

Lockout-Tagout oder auch LOTO bedeutet Wartungssicherung und hat seinen Ursprung in den USA. Hier hat die OSHA (Occupational Safety & Health Administration – Vereinigung für Arbeitssicherheit und Gesundheit) ein System entwickelt, um Mitarbeiter während Wartungs- oder Reinigungsarbeiten zuverlässig vor schwerwiegenden Unfällen z. B. durch Stromschläge zu schützen. Der Einsatz von LOTO-Systemen hat sich in vielen Bereichen bewährt und ist mittlerweile ein weltweit anerkanntes Sicherheitskonzept.

Mehr Sicherheit durch LOTO

Lockout-Tagout steht für Absperren und Kennzeichnen. Diese Vorrichtungen werden direkt an Energiequellen angebracht und sorgen für die betriebliche Sicherheit. Sie halten die Energiezufuhr von Anlagen und Maschinen während Wartungsarbeiten getrennt und sorgen für eine sichere und zuverlässige Abschaltung. Ein versehentliches Wiedereinschalten wird verhindert.

Stellen Sie sich vor, Sie reparieren gerade eine Maschine. Der Notausschalter ist nicht verriegelt und gekennzeichnet. Ein Mitarbeiter schaltet wie gewohnt die Maschine ein und beginnt mit seiner Arbeit. Oder jemand öffnet ein ungesichertes Ventil und Sie bekommen giftige oder heiße Gase ab. Solche schrecklichen Arbeitsunfälle lassen sich mit dem Einsatz von LOTO-Systemen leicht verhindern.

Gründe für Lockout-Tagout-Systeme

  • Zur Vorbeugung von Personen- und Sachschäden während Wartungs-, Instandhaltungs- und Reinigungsarbeiten
  • Höhere Produktivität durch störungsfreie Produktionsabläufe
  • Minimierung von ungeplanten Maschinenausfällen
  • Bessere Planung und Kostenreduktion
  • Rechtssicherheit
  • Schutz vor Manipulation und Diebstahl

Gesetzliche Vorschriften zu Lockout-Tagout

Wie lauten die gesetzlichen Vorschriften zum Thema „Lockout-Tagout“? In Deutschland gibt es zurzeit noch keine gesetzliche Verpflichtung, die eine Einführung speziell von Lockout-Tagout-Systemen fordert. Allerdings ist dieses Sicherheitskonzept ideal um die in unseren Gesetzen geforderte Wartungssicherung und Unfallverhütung umzusetzen.

Die Betriebssicherheitsverordnung (BetrSichV) legt diese Anforderungen in den „Mindestvorschriften bei Benutzung von Arbeitsmitteln durch Arbeitnehmer bei der Arbeit fest“. Unter Anlage 1 wird beschrieben, wie Befehlseinrichtungen beschaffen und angeordnet sein müssen oder gesichert werden können. In den „Mindestvorschriften für Sicherheit und Gesundheitsschutz bei Benutzung von Arbeitsmitteln durch Arbeitnehmer bei der Arbeit“ ist in der Anlage 2 festgelegt, dass nur bei Stillstand des Arbeitsmittels Änderungs-, Instandsetzungs- und Wartungsarbeiten vorgenommen werden dürfen. Bewegliche Teile sind während dieser Arbeiten gegen Einschalten und unbeabsichtigte Bewegung zu sichern.

In der DIN EN „Elektrische Ausrüstung von Maschinen (Teil 1)“ Abschnitt 5.3 wird gefordert, dass der Hauptschalter in der AUS-Stellung abschließbar sein muss (z. B. durch die Anbringung von Vorhängeschlössern).

In der Unfallverhütungsvorschrift DGUV Vorschrift 3 (BGV A3) ist unter § 6 beschrieben, wie Arbeiten an aktiven Teilen durchgeführt werden müssen. Ein wichtiger Punkt wird hier u. a. in Absatz 2 erwähnt. Dort heißt es: „Vor Beginn der Arbeiten an aktiven Teilen elektrischer Anlagen und Betriebsmittel muss der spannungsfreie Zustand hergestellt und für die Dauer der Arbeiten sichergestellt werden“. Dies gilt auch für ungeschützte benachbarte Teile oder aktive Teile, die sich in der Nähe befinden (§ 7).

Grundschritte um ein Lockout-Tagout-System einzuführen

  • Bestandsaufnahme – Energiequellen ermitteln (Gefährdungsbeurteilung) und in einer Liste festlegen. Abläufe und Verantwortlichkeiten definieren
  • Energiekontrollpunkte (z. B. Schalter, Sicherungen, Ventile) identifizieren und deutlich ausweisen (z. B. mit Ventilmarken)
  • Passendes Lockout-Tagout-Verriegelungssystem anschaffen
  • Mitarbeiter schulen

Wer darf die Systeme einsetzen?

Das frei- und zuschalten von Maschinen und Anlagen sowie die notwenigen Reparatur- oder Wartungsarbeiten dürfen ausschließlich von Personen ausgeführt werden, die über entsprechende Schulungen, Qualifizierungen, Fachkenntnisse und Erfahrungen verfügen (z. B. Maschinenführer, Elektriker). Außerdem muss eine Genehmigung des Unternehmens vorliegen.

Das passende LOTO-System bestellen

Jedes Arbeitsumfeld stellt andere Anforderungen. Im Vorfeld muss überlegt werden, wo an der jeweiligen Maschine die Energiequelle abgeschaltet und verriegelt werden muss. Ist es der Hauptschalter, die Sicherung oder vielleicht ein Ventil?

Kabel- und Ventil-Verriegelungen

Kabelverriegelungen und Ventilverriegelungen werden eingesetzt, um mechanische Gefahrenquellen wie z. B. Ventile, Kugelhähne oder Gas- und Luftleitungen verlässlich zu verriegeln. Sie halten Hebel und Co. sicher in einer bestimmten Position. Diese Lockout-Tagout-Verriegelungssysteme sind meist aus sehr stabilen Materialien wie Stahl oder schlagzähem Kunststoff. Alle Vorrichtungen haben die Möglichkeit in Kombination mit einem Sicherheitsschloss verriegelt zu werden.

Verriegelungen für elektrische Gefahren

Die Verriegelungen für elektrische Gefahren werden direkt an den jeweiligen Energiequellen wie Schutzschalter, Tasten und elektrische Steckerverbindungen angebracht. Diese LOTO-Produkte sichern zuverlässig vor versehentlichem Einschalten und unbefugtem Zugriff. Sie sind leicht ohne zusätzliches Werkzeug zu montieren und aus beständigen und nicht leitenden Materialien wie z. B. Nylon oder Polyester gefertigt. Alle Produkte können zusätzlich mit einem Schloss verriegelt werden.

Schließbügel

Schließbügel ermöglichen die Verriegelung einer Maschine durch mehrere Mitarbeiter gleichzeitig (Gruppenverriegelung). Er besteht meist aus einem sich überlappenden Sicherungshaken und mehreren Löchern im Bügelkörper. Hier können die jeweiligen Schlösser angebracht werden. Schließbügel sorgen für ein noch höheres Maß an Sicherheit. Erst wenn alle zuständigen Mitarbeiter Ihre Schlösser abgenommen haben, kann der Sicherungshaken (Bügel) geöffnet und entfernt werden. Es gibt sie aus massivem Stahl oder aus leichtem Nylon.

Lockout-Stationen und Zubehör

Lockout-Stationen sorgen für das richtige Aufbewahren und schnelles Auffinden Ihrer Utensilien zur Wartungssicherung. Eine wichtige Voraussetzung für mehr Sicherheit am Arbeitsplatz.

Wartungsanhänger und Lockout-Etiketten

Wartungsanhänger werden eingesetzt, um Mitarbeiter während Reparaturarbeiten von der Maschine oder Anlage fernzuhalten. Sie beinhalten meistens Warnsymbole, wichtige Hinweise und Platz für eigene Beschriftungen. Angebracht werden Sie direkt an der Verriegelung oder in unmittelbarer Nähe.

Lockout-Schlösser und Verschlusskästen

Zu den LOTO-Schlössern gehören u. a. Sicherheitsschlösser, isolierte Schlösser, Aluminium- oder Messingschlösser. Sie sind besonders manipulationssicher und werden als zusätzliche Sicherheitsmaßname zum Verschließen von Lockout-Verriegelungen benutzt. Es gibt sie in unterschiedlichen Farben, Materialien und Schließungen. Verschlusskästen bzw. Gruppenverschlusskästen dienen als Sammelstelle für z. B. Gruppenverriegelungen.

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